Zusammenleben 4.0

Ein Modellprojekt für alle in Sachsen-Anhalt, Deutschland und Europa

Gegen die Vereinsamung im Alter und für die Finanzierbarkeit des Demografischen Wandels: Zusammenleben von Jung und Alt

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, der das Modellprojekt seit Jahren intensiv unterstützt, entwickelt die Wohnungsgenossenschaft HaNeuer Wohnen (Vorstandsvorsitzender Andreas Luther) ein ganzes Quartier unter Einsatz modernster Technik weiter.
Hintergrund ist die zunehmende Alterung der Gesellschaft, insbesondere in Sachsen-Anhalt, wo der Anteil der Älteren gemessen an der Gesamtbevölkerung mit am größten ist. Das Altern geht oft mit gesundheitlichen Einschränkungen und mit Einsamkeit einher und wird unsere Gesellschaft und Quartiere nachhaltig verändern.

Das Projekt „Zusammenleben 4.0“ in Halle greift dies auf und bietet als Blaupause Lösungsansätze für das ganze Land!

Zusammenleben 4.0 stützt sich auf 3 Säulen:

I. SÄULE:

eHealth-Anwendungen und weitere Assistenzsysteme

Technische Assistenzsysteme sind für den Gebrauch in Wohnungen, Wohnumfeld und im Quartier unter den Anforderungen verschiedener Nutzergruppen zu erproben und die Bedingungen der Gebrauchsfähigkeit und der Akzeptanz zu untersuchen. Ethische Implikationen sind zu berücksichtigen. Die Unterstützung Ältere und pflegebedürftiger Bewohner ist dabei ein zentrales Anliegen, aber wird nicht allein darauf ausgerichtet. Durch Nutzung von Technologien im Quartier wird ebenso der Lebensraum für Jüngere gestaltet und attraktiv gemacht.
Es ist unter den gegebenen Zielen ein breites Spektrum von kommerziell verfügbaren und noch zu entwickelnden Assistenztechniken einzusetzen. Entscheidend und innovativ ist, realitätsnahe Nutzungskonzepte zu entwickeln, zu erproben und diese systematisch in akzeptanzfördernde Maßnahmen, soziale Kontexte und Dienstleistungssysteme einzubetten. Das hat nicht allein mit Blick auf (pflegebedürftige) Ältere zu geschehen, sondern stellt allgemein ein zu lösendes Problem bei der Anwendung solcher Technik in sozialen Kontexten dar. Es ist dabei ein Ansatz zu wählen, der technisch orientierte Entwicklung und Erprobung mit intensiver sozial-, gesundheits- und pflegewissenschaftlicher wissenschaftlicher Begleitung verbindet.

II. SÄULE:

Zusammenleben im Quartier

Die auszubauende Vernetzung der Akteure im Quartier (u.a. Gesundheits- und Pflegesektor, Bürgerschaft, Dienstleistungsunternehmen im Quartier) ist u. a. unter organisatorischen, gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen
Perspektiven zu analysieren (Sozialraumanalyse) und Konzepte zu deren funktionaler Verstärkung zu entwickeln und zu erproben. Dazu gehört die komplementäre Nutzung digitaler Techniken, die unter Berücksichtigung der genannten Perspektiven zu einer breit umfassenden, inkludieren Kommunikationsplattform des Quartiers führen sollen. Das im Bau befifindliche Begegnungszentrum der Ha-Neuer Wohnen e. G. ist dafür ein Ankerpunkt, weil hier unverzichtbaren persönlichen Kontakte gestiftet werden können. Dabei werden sowohl Entwicklungstendenzen in der Gesellschaft u. a. bei der Inanspruchnahme von digitaler Technik als auch die konkreten Gegebenheiten im Sozialraum und deren Fortschreibung zu berücksichtigen sein.
Vom Begegnungszentrum sollen Initiativen zur Gestaltung sozialer Beziehungen im Quartier (bürgerschaftliches Engagement) ausgehen. Dazu gehören u. a. die Schaffung neuer außerfamiliärer „Enkel-Großeltern“ Beziehungen; die Neustrukturierung öffentlicher Räume (Privatheit im öffentlichen Raum); Nachbarschaftapps, die Bewohner verbinden und ihnen erleichtern, Hilfeleistungen auszutauschen; die Nutzung von Flächen im Quartier (Urban Gardening, Obst- und Blühwiesen, Bienenhotels etc.) durch die Bewohner. Vieles von dem erfordert eine Ausweitung des bürgerschaftlichen Engagements, eine stärkere Vernetzung vorhandener Akteure und eine Intensivierung des Quartiersmanagements.
Diese Vorstellung können nur mit den Quartiersakteuren umgesetzt werden. Deshalb ist selbst bei Forschung-und Entwicklungsprojekten eine Beteiligung der Anspruchsgruppen des Quartiers von Anfang an unverzichtbar. Dazu gehört auch die Etablierung zukunftsfähiger Mobilitätskonzepte, Entwicklung smarter Wegesysteme, die nicht nur für Rollatoren geeignet sind, sondern allgemein die Bewegung, bei Bedarf die Rehabilitation fördern und die Stadt als Ganzes in ihren Dienstleistungen erschließen helfen. Die Quartiere müssen neu gedacht werden.

III. SÄULE:

Die Pflege – Entlastung für PatientInnen und PflegerInnen

Die Genossenschaft stellt kostengünstig Wohnraum für verschiedene Wohnformen zur Verfügung. So bestehtn zwei Demenz-Wohngemeinschaften sowie zwei Wohnformen für kognitiv beeinträchtigte Menschen. In den Pflegeeinrichtungen wird die Akzeptanz für Digitalisierung und technische Hilfsmittel erprobt.